Ein Konzert, das man gespannt erwartet: Wie schaffen es die Fleet Foxes ihre harmonischen Chorgesänge, ihre ausufernden Arrangements, den feinen, genau abgestimmten Sound ihrer Debüt-LP - von CD möchte man bei diesem Opus Magnum dabei gar nicht reden - auf die Bühne zu übertragen? Das Meisterwerk klingt, als hätten sich die Beach Boys mit Crosby, Stills, Nash and Young zusammengetan, in eine Zeitmaschine gesetzt, um die Musik des beginnenden 21. Jahrhunderts zu studieren, um dann die Mamas und Papas zu besuchen, die Byrds mitzunehmen und gemeinsam eine Platte aufzunehmen. „Baroque harmonique pop jam" nennt die Band das selbst, wir nennen es opulenten, barocken, volltönenden, sphärischen, folkloristischen Wahnsinn, der uns aus den Sitzen und auf die Knie zwingt und abwechselnd den Herrn der Musik und die Erfindungsgabe, Phantasie und Kreativität dieses Quintetts aus Seattle loben lässt. Wenn man so singen kann! So etwas hat es seit seligen Hippie-Zeiten nicht mehr gegeben und dürfte es heute eigentlich auch nicht mehr geben. Aber die Fleet Foxes dürfen das. Unbedingt! Live erst recht.