Direct Concerts präsentiert:
Wed
Wednesday
23.08.17
23.08.
Doors
19:00
Start
20:00
Concert

LEON FRANCIS FARROW

KING FUTURE FEST
Medium lff 1  marie louise h fner

Konzert im Biergarten & Foyer.

LEON FRANCIS FARROW

Man kann als Band den Dr. Fuckyouall geben und auf der Bühne stehen als wäre es das letzte, was man gerade tun will, oder einfach Lust darauf haben, seine Musik mit Menschen zu teilen. Leon Francis Farrow gehören in die zweite Kategorie und ihr neues Album King Future strotzt vor Spaß am Musikmachen. Ganz bewusst lehnt es sich an Vorbilder aus den 60ern an, spielt mit der Wildwest-Ästhetik von The Band und singt über die „Liverpool Deceased“ John Lennon und George Harrison. Was King Future allerdings von anderen Bands der Retro-Welle absetzt, ist, dass es sich nicht hinter der selbstverständlich schon im Titel mitschwingenden Ironie versteckt, sondern ganz offen Verletzlichkeit und Unsicherheit zugibt. Hipster-Coolness sucht man vergebens, stattdessen trifft man auf Songs, die bedeuten wollen. Das mag unzeitgemäß aussehen, gibt aber all jenen viel, die keinen Bock auf Fassade und abgebrühte Stilisierung mehr haben, sondern Musik einfach gerne fühlen.


Gegen übertriebenen Perfektionismus und technischen Schnickschack wurde King Future in nur zehn Tagen mit der ganzen Band in einem Raum eingespielt. Anstelle hochgezüchteter Arrangements stehen die Songs fast nackt da und zeigen Leon Francis Farrow in ihrer Lieblingseigenschaft als Liveband, die sich schon immer durch Distanzlosigkeit auszeichnet. Den Vieren geht alles nahe, was ihnen begegnet, und die zwölf Stücke auf King Future machen das sehr deutlich. Das ist nicht immer leicht verdaulich und könnte erdrückend sein, schwänge nicht meistens auch die große Lust am Tanzen und an der Leichtigkeit des Seins mit. So entsteht ein kaleidoskopartiger Blick auf die Begegnung mit der Welt: Lieber Freundschaft oder Sex, lieber Gott oder Drogen, lieber berühmt oder ernst zu nehmen? Tiefe Verletztheit wie in „You’re Such a Shame“ trifft auf Kritik an der Ungleichheit von Mensch und Business: „Well, everybody wants to be a star / I just don’t see why the company’s always bigger than we are“, heißt es in „Money from the People“.


Am Ende geht es King Future vor allem darum, die Bedeutung des Moments festzuhalten. Nichts ist sicher vor der Zukunft, aber gerade deshalb kämpft man um den Augenblick, der nichts bedeutet, wenn man ihn nicht mit aller Macht leben will. King Future versucht deshalb erst gar nicht, auf irgendeinen Zug aufzuspringen, sondern will im wahrsten Sinne des Wortes zeitlos sein.



Presented by