Trinity Music präsentiert:
Wed
Wednesday
14.11.18
14.11.
Doors
19:00
Start
20:00
Concert

JOHN GRANT

+ Support: Two Medicine
Medium john grant   nov 2018   web

JOHN GRANT

Der 49-jährige US-Amerikaner John Grant ist eine Art moderner Nomade, künstlerisch wie geografisch. Schon während seiner Zeit als Sänger, Songwriter und Kopf der in Denver/Colorado ansässigen, dunklen Alternative Folk-Band The Czars reiste er um die Welt. Fünf Alben nahm er zwischen 1994 und 2004 mit dem Quintett auf. Über den Status hoch geschätzter Kritiker-Lieblinge kamen sie jedoch nie hinaus. Nachdem sich The Czars 2004 auflösten, kehrte Grant der Musik für einige Jahre den Rücken. Er ordnete sein deutlich vom Rock’n’Roll-Lifestyle beeinflusstes Leben neu, bekannte sich zu seiner Homosexualität und nutzte die gewonnene Freiheit, um immer wieder umzuziehen. Er lebte in New York, London, Paris und Berlin, wo er einige Zeit als Übersetzer arbeitete – er beherrscht neben fünf weiteren Sprachen auch nahezu fließend Deutsch. Erst 2010 fand John Grant zurück zur Musik. Begleitet von der US-Indieband Midlake, nahm er sein Solodebüt „Queen Of Denmark“ auf, das weltweit für seine Tiefe, gefährliche Dunkelheit und melodiöse Außergewöhnlichkeit gefeiert wurde. So erklärte das britische Mojo Magazin das Album zum besten des Jahres und auch die Leser des Guardian wählten es in die Top 10 der Jahresbestenliste. Zahlreiche weitere Ehrungen und Preise folgten. Grants Tourneen avancierten zum Geheimtipp unter Musikkennern, denn live erlebt man einen tiefgründigen, feinsinnigen Künstler, der mit einer außergewöhnlichen Stimme gesegnet ist.

Seit diesem ersten Soloalbum kann man sagen: In der zeitgenössischen Musik wagen nur selten arrivierte Künstler derart radikale Schritte in neue, unerwartete Richtungen, wie John Grant es fast regelmäßig tut. So experimentierte er nach seinem schwerelos ätherischen Solodebüt auf seinem zweiten Album „Pale Green Ghosts“ in seiner damaligen Wahlheimat Reykjavik mit Elementen des 80er-Synthie-Pop ebenso wie mit Clubsounds. Beide Aspekte verband er auf so homogene wie aufregende Weise mit seinen samtenen Indie- und Edelpop-Balladen, in denen er tiefe Einblicke in sein polarisierendes Seelenleben erlaubte. Und das kam so: 2011 lernte John Grant während seines Gastspiels auf dem isländischen Soundwave-Festival den Musiker und Produzenten Birgir Þórarinsson a.k.a. Biggi Veira kennen, der mit seiner Formation GusGus seit über einem Jahrzehnt die globale Clubmusik beeinflusst. Die beiden nahmen spontan zwei Songs auf, was Grant dazu inspirierte, sein zweites Album mit Veira einzuspielen und wieder einmal seinen Wohnort zu wechseln. Mit Gastmusikern entstand ein ungewöhnliches Kunstwerk, das kompositorisch noch immer im Indie verankert war, in seiner Ausgestaltung aber einen starken elektronischen Einschlag aufwies. Vom Vintage-Synthie-Pop der 80er bis zu futuristischen Elektrosounds im Stile Trentemøllers ging die Entdeckungsreise.
Auch sein 2015 veröffentlichtes, drittes Album „Grey Tickles, Black Pressure“ geriet wieder zu einem sehr individuellen Einzelstück, das sich kaum mit anderen Werken vergleichen lässt. Dies empfanden auch viele Fachleute so: So wählte es das Mojo Magazin erneut unter die Top 5, die legendäre Plattenladen-Kette ‚Rough Trade’ kürte es sogar zum wichtigsten Album des Jahres. Zu Recht, denn John Grant ist ein Künstler, wie es keinen zweiten gibt. Dies bewies er auch im Rahmen seiner letzten Aktivitäten: Neben Gastauftritten auf den jeweils letzten Platten solch gegensätzlicher Künstler wie Elbow, Vessels, Robbie Williams und Susanne Sandfør erschien im März mit „Mr Dynamite“ das erste Album seines neuen Seitenprojekts Creep Show, seiner Kollaboration mit den drei Musikern von der Formation Wrangler, die darauf eine Mischung aus höchst surrealem Funk und abstrakter Popmusik bieten. Diese Platte mag auch ein Hinweis auf den Stil von John Grants kommendem Soloalbum sein, das seiner Aussage zufolge im Herbst dieses Jahres erscheinen soll. Gleich danach, Mitte November, kommt Grant für drei Konzerte in Köln, Hamburg und Berlin nach Deutschland.


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